Gemischter Satz

Die Hauptzutat ist dabei in allen Fällen mitreißende Musik: so etwa im ersten Konzert, für das zwei auf den ersten Blick höchst unterschiedliche Ensembles – das stilsicher zwischen den Epochen wandelnde Leipziger Vokalquintett amarcord und die im Ambiente der Kaffeehäuser und Tanzsalons beheimateten Österreichischen Salonisten – gemeinsam dem Schlager der 1920er- bis 50er-Jahre nachspüren. Zwischen Tradition und Innovation bewegt sich anschließend das dänisch-schwedische Trio Dreamers’ Circus, dessen einzigartige Mischung aus Folk, Klassik und Pop mit Worten nur schwer zu beschreiben ist – man muss es schlicht hören! Mit ihrer klang- und wortgewaltigen Interpretation von Karl Kraus’ legendärer Tragödie Die letzten Tage der Menschheit präsentieren Karl Markovics und das Ensemble Pro Brass ein Werk, das seit mehr als hundert Jahren nichts an Aktualität eingebüßt hat und dessen eindrückliche Realsatire bis heute das Kunststück vollbringt, sowohl tiefgründig zu bewegen und aufzurütteln als auch leichtfüßig zu unterhalten. Apropos leichtfüßig: Zum beschwingten Abschluss der Reihe gewährt das Cuarteto SolTango mit Violine, Violoncello, Bandoneon und Klavier einen tiefen Blick in die Tango-Seele in Form eines virtuosen Spagats zwischen argentinischem Tango und kammermusikalischer Tradition und bringt damit das in seiner stilistischen Vielfalt selten zu hörende Spektrum der Tangomusik auf die Bühne.