Programmheft zur Veranstaltung
Bruckners d-Moll-Messe
Der Alte Dom in Linz spielte im Leben Anton Bruckners eine wichtige Rolle. Hierher wurde er 1855 als Domorganist berufen, als der er 13 Jahre lang amtierte, bevor er 1868 nach Wien übersiedelte. Hier wurde aber auch am 20. November 1864 seine Messe (Nr. 1) d-moll uraufgeführt, die Bruckner einen großen persönlichen Erfolg bescherte. Besonders hellhörig erwies sich dabei der Rezensent der Linzer Zeitung Franz Gamon, als er schrieb: „Herr Bruckner hat nicht nur mit großer Meisterschaft die höchsten Aufgaben der Tonkunst gelöst, sondern auch, und zwar namentlich seine Begabung für den höheren Styl, die Symfonie bewiesen.“
Im Bruckner-Jubiläumsjahr 2024 wird Bruckners d-Moll-Messe, das erste seiner Werke, in dem die persönliche Handschrift des späteren Sinfonikers deutlich erkennbar ist, erneut am Ort ihrer Uraufführung erklingen. Doch damit nicht genug: Auch einige Mitwirkende dieses Konzertes weisen enge Bezüge zur Biographie Bruckners auf. So ist etwa der Hard-Chor aus der Linzer Liedertafel „Frohsinn“ hervorgegangen, die Anton Bruckner von 1860 bis 1861 sowie 1868 als Chormeister leitete und mit der er den Schlusschor aus Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg zur Uraufführung brachte. Der Männerchor ehemaliger St. Florianer Sängerknaben wiederum erinnert daran, dass Bruckners eigene musikalische Laufbahn als Sängerknabe dieses Stiftes begann, dessen Organist er später wurde und unter dessen Orgel er begraben liegt. Mit dem L’Orfeo Barockorchester unter seiner Gründerin Michi Gaigg sind darüber hinaus ein Spitzenensemble aus Oberösterreich und eine bedeutende oberösterreichische Dirigentin am Werk, um ihrem großen Landsmann zum 200. Geburtstag die Reverenz zu erweisen.
Karl Borromäus Waldeck (1841–1905)
Fantasie für große Orgel nach einem Thema von Anton Bruckner g-Moll WV I.1.4 (1867)
Anton Bruckner (1824–1896)
»Ecce sacerdos magnus«. Responsorium a-Moll für vierstimmigen gemischten Chor, drei Posaunen und Orgel WAB 13 (1885)
Johann Baptist Schiedermayr (1779–1840)
Auswahl aus Präludien für die heilige Weihnachtszeit für Orgel op. 76 (1827)
Nr. 3 Adagio arioso As-Dur
Nr. 6 Vivace D-Dur
Anton Bruckner
Ave Maria. Offertorium F-Dur für siebenstimmigen gemischten Chor a cappella WAB 6 (1861)
Rupert Gottfried Frieberger (1951‒2016)
In memoriam A. B. für Orgel. Ein Bruckner-Mosaik (2010)
Anton Bruckner
Psalm 112 B-Dur für zwei vierstimmige gemischte Chöre und Orchester WAB 35 (1863)
// Pause //
Anton Bruckner
Messe (Nr. 1) d-Moll für Soli, vierstimmigen gemischten Chor, Orchester und Orgel WAB 26 (1864, rev. 1876, 1881–82)
Martha Matscheko | Sopran
Ida Aldrian | Mezzosopran
Markus Miesenberger | Tenor
Matthias Helm | Bariton
Hard-Chor Linz
Alexander Koller | Leitung
* Männerchor der St. Florianer Sängerknaben
L’Orfeo Barockorchester
Bernhard Prammer | Orgel
Michi Gaigg | Dirigentin