18.06.2024
Am 4. September 2024 feiert einer der bedeutendsten oberösterreichischen Komponisten, Anton Bruckner, seinen 200. Geburtstag. Das Brucknerhaus Linz wird seinen Ehrentag mit grandiosen Konzerthighlights gebührend zelebrieren. Natürlich steht auch eines der wichtigsten Festivals für klassische Musik im deutschsprachigen Raum, das Internationale Brucknerfest Linz 2024, das heuer den Titel „Unendliche Weiten. Bruckners Werk als Griff nach den Sternen“ trägt, ganz im Zeichen des Bruckner-Jubiläums. Jährlich startet das Festival an Bruckners Geburtstag, dem 4. September, und erstreckt sich bis zu seinem Todestag am 11. Oktober.
In diesem Jahr wird die Eröffnungsrede zum renommierten Internationalen Brucknerfest Linz am Sonntag, 8. September, um 10:30 Uhr von einer bemerkenswerten Frau gehalten: die österreichische Philosophin und Publizistin Lisz Hirn hält im Bruckner-Jubiläumsjahr die Festrede im Rahmen des Eröffnungsfestaktes.
Bekannt für ihre tiefgründigen philosophischen Ansätze und ihre leidenschaftliche Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Kulturen und Denktraditionen, zählt Lisz Hirn zu den einflussreichsten zeitgenössischen Stimmen Österreichs.
Geboren im Jahr 1984 in Österreich, absolvierte Lisz Hirn ein Studium der Geisteswissenschaften und Gesang in Graz, Paris, Wien und Kathmandu. Ihre reiche Erfahrung und ihr breites Wissen bilden das Fundament für ihre vielfältigen Tätigkeiten als Philosophin, Publizistin, Dozentin und freischaffende Künstlerin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Gebiete philosophische Anthropologie, politische Philosophie, interkulturelle Ethik und philosophische Praxis.
Als engagierte Befürworterin des interkulturellen Dialogs hat Lisz Hirn an verschiedenen renommierten Bildungseinrichtungen weltweit unterrichtet und referiert, darunter die Kathmandu University in Nepal, die Sophia University und die Nihon University in Tokio sowie die Universidad Nacional Mayor de San Marcos in Lima. Als Fellow am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover und als Residency Awardee am Adishakti Laboratory for Arts Research in Tamil Nadu, Indien, hat sie ihren Einflussbereich erweitert und ihre Gedanken in verschiedene kulturelle Kontexte getragen.
Neben ihrer akademischen Tätigkeit setzt sich Lisz Hirn aktiv für die Förderung der Bildung ein und glaubt fest an die spielerische Vermittlung von Wissen. Sie plädiert für behutsame Anwendungsprozesse von Vernunft und gehört zu einer neuen Generation, die die Grenzen traditioneller Denkmuster herausfordern und neue Wege des Verstehens und der Kommunikation erkunden.
In ihrem neuesten Buch Der überschätzte Mensch stellt sich Lisz Hirn der Frage: Was machen KI, Smartphone und ChatGPT mit uns als Menschen? Stiehlt uns künstliche Intelligenz nun endgültig die Show? Lisz Hirn entwirft einen neuen Ansatz: eine Anthropologie der Verletzlichkeit – für den Metamenschen zwischen Smartphone und ChatGPT.
„Es gibt ganz viele Szenarien, die dystopisch sind, durchaus einige, die realistisch sind, wenn man an KI und die Kultur denkt. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit der Zerstörung, der Kontaminierung der Kultur durch die KI? Wir wissen, wir müssen Schritte setzen, damit KI keine destruktiven Konsequenzen haben wird. Bei Musik und Kultur ist es für mich aber auch eine Frage des Reizes, was KI alles kann. In ganz viele künstlerische Entwicklungen ist die KI eingeflossen, da können auch neue Kunst-Szenarien entstehen. Ich bin sicher, es können sich auch neue Kunstzweige entwickeln, das Problem ist eher, wie wird es den Musikern, den Musikerinnen ergehen. Ist uns das künstlerische Werk, das Schaffen etwas wert? Sehen wir das als genuin anders an, als etwas, was künstliche Intelligenzen machen und wie entlohnen wir das?“ Lisz Hirn, Festrednerin des Internationalen Brucknerfestes Linz 2024
Festakt – Feierliche Eröffnung des Internationalen Brucknerfestes Linz 2024
SO, 8. September 2024, 10:30 Uhr
Brucknerhaus Linz, Großer Saal
Tickets für die Galerie sind zum Einheitspreis von € 15,– erhältlich!