Werke für zwei oder mehr Soloinstrumente sind in der Konzertliteratur des 19.Jhs. eine Rarität. Vielleicht hätte Johannes Brahms das Doppelkonzert für Violine und Violoncello nie komponiert, wenn ihn nicht private Umstände dazu veranlasst hätten. Seinem Freund, dem Cellisten Robert Hausmann, hatte Brahms zugesagt, für ihn ein Cellokonzert zu schreiben, und gegenüber einem anderen Freund, dem Geiger Joseph Joachim, wollte er nach jahrelangem Zerwürfnis eine versöhnliche Geste setzen. So entstand das Konzert für Violine und Violoncello in a-Moll, das am 18.Oktober 1887 unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt wurde. Es handelt sich um Brahms‘ letzte sinfonische Komposition und trägt die typischen Merkmale seines Spätstils. Ein spätes Werk ist auch W.A. Mozarts Sinfonie Nr.39 in Es-Dur. Sie entstand gemeinsam mit den zwei letzten Sinfonien, der g-Moll-Sinfonie KV 550 und der Jupiter-Sinfonie KV 551, in einer unvorstellbar intensiven Arbeitsphase im Sommer 1788. Mit ihren vier Sätzen (Adagio/Allegro – Andante con moto – Menuetto – Allegro) steht die Es-Dur-Sinfonie noch in der Tradition des 18. Jhs., sie antizipiert aber in Teilen schon die kommende sinfonische Klangwelt eines Ludwig van Beethoven.
Johannes Brahms (1833-1897)
Konzert für Violine, Violoncello und Orchester in a-Moll op. 102
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sinfonie Nr. 39 in Es-Dur KV 543
Orchester des Linzer Konzertvereins
Svetlana Teplova | Violine
Bertin Christelbauer | Violoncello
Marc Reibel | Dirigent