Das traditionelle Herbstkonzert des Linzer Konzertvereins, diesmal unter der Leitung des gebürtigen Oberösterreichers Michael Wahlmüller, ist beliebten Werken der Wiener Klassik gewidmet. Nach der Ouvertüre zu Wolfgang Amadeus Mozarts Oper La clemenza di Tito erklingt die Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester in Es-Dur, die Mozart 1779 in Salzburg komponiert hat. Der besondere Reiz dieses Doppelkonzerts beruht vor allem auf einem subtilen Wechselspiel zwischen Violine und Viola, die um einen Halbton höher gestimmt wird und sich so der Klangwirkung der Violine annähert. Das ausdrucksvolle Andante gehört zu Mozarts berührendsten langsamen Sätzen. Kraftvolle Akzentuierung und klassizistische Verdichtung prägen insbesondere die Ecksätze von Ludwig van Beethovens 8. Sinfonie in F-Dur op.93 (1811/12). Obwohl Beethoven auf ältere klassische Muster (J.Haydn) zurückgreift, gestattet er sich viele Freiheiten, die seine Achte zu einem besonderen, bisweilen überraschenden Hörerlebnis machen. Als eigenwilliges Kennzeichen dieser Sinfonie gilt, dass sie keinen „echten“ langsamen Satz hat, denn das Allegretto scherzando wirkt verspielt und schalkhaft.
Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre zu La clemenza di Tito KV 621
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester in Es-Dur KV 364
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Orchester des Linzer Konzertvereins
Michael Wahlmüller | Dirigent
Anna-Katharina Tittgen | Violine
Gerda Fritzsche | Viola