Philippe Herreweghe © Michiel Hendryckx
Di, 10. Sep 24
19:30 Großer Saal Brucknerhaus Linz
Philippe Herreweghe &
Orchestre des
Champs-Élysées
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Programmheft zur Veranstaltung

 

Bruckners Sinfonien im Originalklang
Übersteigern

Die Sinfonie Nr. 8 c-moll gehört „zu den allererstaunlichsten Schöpfungen nicht nur Bruckners, sondern der ganzen symphonischen Weltliteratur; mit Recht wurde sie ‚die Krone der Musik des 19. Jahrhunderts‘ genannt.“ Das Urteil gilt der 1892 uraufgeführten „Fassung 1890“, wohingegen es noch bis 1973 dauern sollte, ehe die „Fassung 1887“ zur Erstaufführung kam. Diese hatte Anton Bruckner im Sommer 1884 begonnen und nach ihrer auf den 10. August 1887 datierten Fertigstellung an den Dirigenten Hermann Levi geschickt, der ratlos vor der Riesenpartitur stand und zu einer Umarbeitung riet, die der tief getroffene Komponist schließlich auch vornahm, da er erkennen musste, dass die Dimensionen der Sinfonie jedes zeitgenössische Vorstellungsvermögen überstiegen. In ihr folgt dem Kopfsatz erstmals das Scherzo, womit der langsame Satz, in dem, singulär bei Bruckner, die Harfe zum Einsatz kommt, an die dritte Position rückt, während am Schluss des monumentalen Finales die Themen aller vier Sätze gebündelt werden und in vertikaler Schichtung simultan erklingen.

Vorangestellt ist der ‚Achten‘ Heinrich Ignaz Franz Bibers berühmte Battalia, ein üppig besetztes musikalisches Schlachtengemälde, das in seiner Übersteigerung der Sinfonie durchaus verwandt ist und thematisch überdies den Bogen schlägt zu Bruckners eigener programmmusikalischer Ausdeutung von deren Finale, in dem er den „Ritt der Kosaken“, „Militärmusik“ und „Fanfaren“ vertont zu haben behauptete.

Als Gipfelstürmerinnen betätigen sich angesichts dieser beiden den Mount Everest der jeweiligen Gattung darstellenden Meisterwerke mit Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbors Ensemble für neue Barockmusik, sowie dem Orchestre des Champs-Élysées unter seinem Gründer und Leiter Philippe Herreweghe zwei absolute Spitzenformationen auf dem Feld der historischen Aufführungspraxis.

Programm

Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704)

Battalia. Suite D-Dur, C 61 (1673)


Anton Bruckner (1824–1896)

Sinfonie Nr. 8 c-moll, WAB 108 (1884–87) „Fassung 1887“

Besetzung

Ars Antiqua Austria

Gunar Letzbor | Violine & Leitung

Orchestre des Champs-Élysées

Philippe Herreweghe | Dirigent